Einteilung

Grundlagen und Systemarten - Einteilung und Klassifizierung - Leistungskennwerte - Regelwerke

Wissenswertes über Fahrzeug-Rückhaltesysteme aus Ortbeton

Einteilung und Klassifizierung von Fahrzeug-Rückhaltesystemen

Gruppen von FRS

Fahrzeug-Rückhaltesysteme (FRS) werden unterschieden nach Einsatz­funktion bzw. Einsatzbereichen. Die Systeme werden wie folgt eingruppiert:

  • Schutzeinrichtungen (SE):
    Schutzeinrichtungen sind Fahrzeug-Rückhaltesysteme entlang von Streckenabschnitten oder auf Bauwerken.

    LT-205-12_L425_Worms-Mörstadt Fahrzeugrückhaltesystem
    Fahrzeugrückhaltesystem entlang eines Streckenabschnittes
    Produktbild LT 104 Bauwerk H4b Linetech Fahrzeugrueckhaltesystem Betonschutzwand
    Fahrzeugrückhaltesystem auf einem Bauwerk

     

    Die Installation kann entweder im Mittel­streifen oder entlang des Seiten­streifens erfolgen. Zu den Bauwerken gehören neben den Brücken unter anderem auch Stützwände. Schutzeinrichtungen für Bauwerke werden mittels eines speziellen Anprall­versuchs auf einer nachgebildeten Brücken­kappe (Richtzeichnung Kap 1 gemäß ZTV-ING) getestet.
    Beim Anprall­versuch muss in der Schutzeinrichtung eine Dilatation verbaut sein und es werden auch die Kräfte auf das Brückenkappen-Element während des Anpralls gemessen und es erfolgt eine Einstufung in eine der vier Brückenlastklassen A – D.

    Anprallversuch mit Dilatation Fahrzeugrückhaltesystem von Linetech

    Grafik FRZ Krafteinwirkung beim Anprallversuch

  • Übergänge von Schutzeinrichtungen (ÜK, ÜE, AK):

    Werden zwei verschiedene Schutzeinrichtungen miteinander verbunden, kommen Systemübergänge zum Einsatz. Sind die beiden zu verbindenden Systeme mit Blick auf die Bauart und / oder Funktionsweise unterschiedlich, kommen immer Übergangskonstruktionen (ÜK) zum Einsatz. Für die Zulassung von ÜK sind Anprallprüfungen erforderlich; Modifikationen von anprallgeprüften Systemen sind möglich.

    Sind die beiden zu verbindenden Schutzeinrichtungen hinsichtlich Bauart und Funktionsweise vergleichbar, kann bei der Erfüllung der Anforderungen gemäß der Technischen Liefer- und Prüfbedingungen für Übergangskonstruktionen (TLP-ÜK) ein Übergangselement eingesetzt werden. Diese Systemübergänge erfordern keine Anprallprüfung, müssen jedoch von einer Bewertergruppe TLP-ÜK positiv bewertet werden.

    Anschlusskonstruktionen werden eingesetzt, um Schutzeinrichtungen im Bestand (Altsysteme, nicht mehr bei der BASt gelistet) an aktive Schutzeinrichtungen anzubinden. Die Anforderungen hierzu werden in der TLP-ÜK geregelt, eine Begutachtung durch die TLP-ÜK Bewertergruppe ist nicht erforderlich.

    Siehe hierzu auch den Abschnitt Regelwerke - TLP ÜK.

    LT-1-8-Eco-Safe Übergangskonstruktion Linetech Systemübergang
    Übergangskonstruktion

    Übergangselement Linetech Ortbeton Schutzwand Betonschutzwand
    Übergangselement
  • Anfangs- und Endkonstruktionen (AEK):

    Schutzreinrichtungen sollen am Anfang und am Ende mit einer Anfangs- bzw. End­konstruktion (AEK) ausgestattet werden. In der Regel werden diese als Absenkungen ausgeführt, welche mit einer Neigung von 1 : 5 ausgeführt werden. Anprall­dämpfer können auch als Anfangskonstuktion eingesetzt werden. Aufgrund der Rücknahme der EN1317-4 und der Fertigstellung der technischen Spezifikation EN 1317-7 ist es erforderlich, ein nationales Regelwerk für AEK einzuführen. Der dafür einberufene Arbeitskreis hat den Entwurf fertiggestellt und es wird davon ausgegangen, dass das Regelwerk TLP AEK (technischen Liefer- und Prüfbedingungen für Anfangs- und Endkonstruktionen) im Jahr 2026 eingeführt wird.

    Anpralldämpfer L425 Worms - Mörstadt Fahrzeugrückhaltesystem Linetech
    Anpralldämpfer als AEK
  • Anpralldämpfer (APD):

    Anpralldämpfer (APD) haben die Aufgabe, anprallende Fahrzeuge zurück in den Verkehrs­raum zu lenken oder bei frontalem An­prallen das Fahrzeug möglichst weich ab­zubremsen.