Glossar

Abkürzungen und Fachbegriffe einfach erklärt

Finden Sie Übersetzungen und Erklärungen zu Fachbegriffen aus dem Bereich Fahrzeug-Rückhaltesysteme aus Ortbeton.
Prüfstelle
(P-Stelle) Eine für die (DIN) EN 1317 akkreditierte Institution. Akkreditierte Unternehmen bzw. Prüfinstitute sind zugelassen für die Durchführung von Anprallprüfungen.
RAA
Richtlinie für die Anlage von Autobahnen
RPS
Richtlinien für Passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhaltesysteme (FRS). Die derzeitig gültige Fassung ist aus dem Jahr 2009.
Rückhaltevermögen
Rückhaltevermögen von Schutzeinrichtungen (SE). Zuordnung von Aufhaltestufen in 4 Gruppen. (T-Klasse: Rückhaltevermögen bei geringem Anprallwinkel; N-Klasse: Normales Rückhaltevermögen; H- bzw. L-Klasse: Höheres Rückhaltevermögen; H4a/b bzw. L4a/b Klasse: Sehr hohes Rückhaltevermögen). Siehe auch Aufhaltevermögen
SE
Schutzeinrichtung. Fahrzeug-Rückhaltesystem (FRS) für Strecken- oder Bauwerkabschnitte. Installation entweder längsseits am äußeren Fahrbahnrand oder in Mittel- bzw. Trennstreifen.
SE auf SF
Schutzeinrichtung (SE) auf Streifenfundament (SF)
SF
Abkürzung für "Streifenfundament". Eigenständige gebundene Unterlage direkt an der Fahrbahnkante. Die Fahrbahn und das SF sind durch eine vertikale Fuge voneinander getrennt. SF haben in der Regel eine geringere Höhe im Vergleich zur daneben liegenden Fahrbahn.
SP
Fahrzeug-Rückhaltesystem (FRS) aus Stahlschutzplanken. Bsp. ESP: Einfache Schutzplanke; EDSP: Einfache Distanz-Schutzplanke.
TB11
Bezeichnung für eine EN1317 Fahrzeugprüfung (Anprallprüfung). Das Prüffahrzeug ist dabei ein PKW mit 900 kg Masse, welches mit 100 km/h und einem Anprallwinkel von 20° auf ein FRS auffährt. Der TB11 ist die einzige PKW-Anprallprüfung, bei welcher ein "Crashtest-Dummie" auf dem Fahrersitz platziert werden muss. Der Dummie ist jedoch nicht mit Messtechnik instrumentiert. Die relevanten, bei der Prüfung ermittelten Leistungsparameter sind die dynamische Durchbiegung (D), der Wirkungsbereich (W) und die Anprallheftigkeit (ASI, THIV).
TB32
Bezeichnung für eine EN1317 Fahrzeugprüfung (Anprallprüfung). Das Prüffahrzeug ist dabei ein PKW mit 1500 kg Masse, welches mit 110 km/h und einem Anprallwinkel von 20° auf ein FRS auffährt. Die relevanten, bei der Prüfung ermittelten Leistungsparameter sind die dynamische Durchbiegung (D), der Wirkungsbereich (W) und die Anprallheftigkeit (ASI, THIV).
TB42
Bezeichnung für eine EN1317 Fahzeugprüfung (Anprallprüfung). Das Prüffahrzeug ist dabei ein 2-Achser LKW mit 10 t Masse, welches mit 70 km/h und einem Anprallwinkel von 15° auf ein FRS auffährt. Die relevanten, bei der Prüfung ermittelten Leistungsparameter sind die dynamische Durchbiegung (D), der Wirkungsbereich (W) und die Fahrzeugeindringung (VI).
TB51
Bezeichnung für eine EN1317 Fahrzeugprüfung (Anprallprüfung). Das Prüffahrzeug ist dabei ein Bus mit 13 t Masse, welches mit 70 km/h und einem Anprallwinkel von 20° auf ein FRS auffährt. Die relevanten, bei der Prüfung ermittelten Leistungsparameter sind die dynamische Durchbiegung (D), der Wirkungsbereich (W) und die Fahrzeugeindringung (VI).
TB71
Bezeichnung für eine EN1317 Fahrzeugprüfung (Anprallprüfung). Das Prüffahrzeug ist dabei ein 4-Achser LKW mit 30 t Masse, welches mit 65 km/h und einem Anprallwinkel von 20° auf ein FRS auffährt. Die relevanten, bei der Prüfung ermittelten Leistungsparameter sind die dynamische Durchbiegung (D), der Wirkungsbereich (W) und die Fahrzeugeindringung (VI).
TB81
Bezeichnung für eine EN1317 Fahzeugprüfung (Anprallprüfung). Das Prüffahrzeug ist dabei ein Sattelauflieger LKW mit 38 t Masse, welches mit 65 km/h und einem Anprallwinkel von 20° auf ein FRS auffährt. Die relevanten, bei der Prüfung ermittelten Leistungsparameter sind die dynamische Durchbiegung (D), der Wirkungsbereich (W) und die Fahrzeugeindringung (VI).
THIV
Der THIV (Theoretical head impact velocity) ist neben dem ASI-Wert Teil der Bewertung der wahrscheinlichen Schwere einer Anprallheftigkeit durch Beschleunigungen beim Fahrzeuganprall und wird in Form eines theoretischen Geschwindigkeits­werts in km/h angegeben. Der THIV berücksichtigt neben den Beschleunigungs­werten in x- und y-Richtung die Winkel­beschleu­nigung eines anprallenden PKW. Der THIV darf für SE und ÜK maximal 33 km/h betragen. Da die Beschleunigungssensoren gemäß den Anforderungen der EN 1317 im Massenschwerpunkt des anprallenden Fahrzeuges platziert werden müssen, ist der Wert nicht geeignet, eine objektive Bewertung der Schwere der Anprallheftigkeit auf Fahrzeug-Insassen zu ermöglichen. Geeigneter hierfür wäre die Bestimmung des sogenannten HIC-Wertes.
TK FRS
Technische Kriterien für den Einsatz von Fahrzeug - Rückhaltesystemen in Deutschland. Enthält Richtlinien und Anforderungen für Fahrzeug-Rückhaltesysteme (FRS). Erstellt durch die BASt.
TK-FRS
Technische Kriterien für den Einsatz von Fahrzeug - Rückhaltesystemen in Deutschland. Enthält Richtlinien und Anforderungen für Fahrzeug-Rückhaltesysteme (FRS). Erstellt durch die BASt.
TLP ÜK
(Aktuelle Fassung: 2017) Technische Liefer- und Prüfbedingungen für Übergangskonstruktionen zur Verbindung von Schutzeinrichtungen. Enthält Richtlinien und Anforderungen an Systemübergänge (Übergangskonstruktionen - ÜK, Übergangselemente - ÜE, Anschlusskonstruktionen - AK). Erstellt durch die BASt.
TLP-ÜK
(Aktuelle Fassung: 2017) Technische Liefer- und Prüfbedingungen für Übergangskonstruktionen zur Verbindung von Schutzeinrichtungen. Enthält Richtlinien und Anforderungen an Systemübergänge (Übergangskonstruktionen - ÜK, Übergangselemente - ÜE, Anschlusskonstruktionen - AK). Erstellt durch die BASt.
TT
(Type testing) Erstprüfung eines Fahrzeug-Rückhaltesystems (FRS) bei einer akkreditierten Prüfstelle, vormals ITT = Initial type testing. Durchführung von Anprallprüfungen gemäß den Anforderungen der EN 1317.
Überwachungsstelle
(Ü-Stelle) Eine für die Überwachung nach Bauproduktengesetz (BauPG) für Rückhaltesysteme an Straßen (Fahrzeuge, Fußgänger, etc.) anerkannte Institution. Die Überwachungsstelle muss vom Herstellbetrieb bei der Anerkennungsstelle angemeldet werden.
ÜE
(auch: UEE) Übergangselement. Sonderfall einer Übergangskonstruktion (ÜK) zur Verbindung hinsichtlich Bauart und Funktionsweise ähnlicher Schutzeinrichtungen (SE). ÜE müssen die ÜE-spezifischen Anforderungen aus der TLP-ÜK erfüllen und werden durch eine Bewertergruppe begutachtet.
ÜK
(auch: UEK) Übergangskonstruktion. Verbindung zwischen Schutzeinrichtungen (SE) verschiedener Bauart und / oder verschiedener Funktionsweisen. Die Richtlinien und Anforderungen sind in der TLP-ÜK geregelt.
ÜK 2
Beton-Überwachungsklasse 2: Bedeutet, dass zusätzlich zur Eigenüberwachung der Betonqualität ein externer akkreditierter Betrieb die Betonqualität kontrolliert (Vier-Augen-Prinzip).
Unterlage
Bereich unterhalb der Installationsoberfläche des sichtbaren FRS. Die Unterlage umfasst den wenig oder nicht sichtbaren Bereich eines FRS von der Aufstellfläche (BSW) bis zur Gründung. Bei erdverankerten Systemen (z.B. gerammte Schutzplanken) reicht die Unterlage mindestens bis zum Rammhorizont.
VGVF BSW O 2013
Anforderungen an den Nachweis der Leistungsfähigkeit von Betonschutzwänden in Ortbetonbauweise - Vergleichsverfahren BSW Ortbeton. Erstellt durch die BASt.
VI
Vehicle Intrusion = Fahrzeug-Eindringtiefe. Kennwert für ein Fahzeug-Rückhaltesystem (FRS), welcher den Fahrzeug-Überhang über ein FRS im Anprallfall angibt. Es gibt insgesamt 9 Stufen für die sogenannte normalisierte Fahrzeug-Eindringung: VI 1 bis VI 9.
VRS
Vehicle Restraint System. Deutsch: Fahrzeug-Rückhaltesystem (FRS)
W
Working width = Wirkungsbereich. Kennwert eines Fahrzeug-Rückhaltesystems (FRS), welcher den Gesamtraumbedarf für ein FRS im Anprallfall angibt. Es gibt insgesamt 8 Stufen für den sogenannten normalisierten Wirkungsbereich: W1 - W8.
Wirkungsbereich
Kennwert eines Fahrzeug-Rückhaltesystems (FRS), welcher den Gesamtraumbedarf für ein FRS im Anprallfall angibt. Es gibt insgesamt 8 Stufen für den sogenannten normalisierten Wirkungsbereich: W1 - W8. Englisch: Working Width, Abgekürzt: W.